büro ganster architektur

Büro Ganster
Architektur

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Ortszentrum Allerheiligen bei Wildon

Allerheiligen bei Wildon / AT / 2018

Bauaufgabe: Neugestaltung des Kirch- und Gemeindeplatzes / Um- und Ausbau Amtsgebäude / Neubau eines Verabschiedungsraumes Bauherr: Gemeinde Allerheiligen bei Wildon / Land Steiermark Architektur: büro ganster architektur örtliche Bauaufsicht: büro ganster architektur Statik: DI Ewald Pucher / Kapfenberg Haustechnik: Ingenieurbüro Saier GmbH / Graz Kirchplatz: 1.100m² Amtsgebäude Nutzfläche: 456m² Verabschiedungsraum Nutzfläche: 72m² Bauzeit: 01/2018–09/2018 Struktur: Stahlbeton Massivbau / Sichtbeton / Bauen im Bestand Fotografie: pierer.net / Graz

Allerheiligen bei Wildon ist eine dörflich geprägte Ortschaft im Stiftingtal. Der Ortskern wird durch die in schöner Aussichtslage stehende Kirche aus dem 13. Jahrhundert definiert sowie durch ein umgebenes kleines Gebäudeensemble, bestehend aus dem alten Pfarrhof und dem Gemeindehaus aus dem Jahr 1985, in dem bis vor wenigen Jahren die Feuerwehr untergebracht wurde.

Der in die Jahre gekommene Kirchplatz sowie die Kirchenrenovierung im Jahr 2016 gab den Anstoß auch den Kirchplatz neu zu gestalten. Zudem konnte durch den Umbau des Gemeindehauses ein attraktives Ortszentrum geschaffen werden.

Die Aufgabe der Neugestaltung bestand darin, identitätsstiftende Freiräume zu schaffen und die Qualitäten und Besonderheiten des Ortes hervorzuheben. Zugänge und Sichtbeziehungen zum Dorfplatz wurden durch das Entfernen von Außentreppen, der alten Aufbahrungshalle und der öffentlichen WC-Anlage, freigestellt. Ein neues Erschließungssystem, in Form einer freischwebenden Außentreppe, tritt klar in Erscheinung und bildet eine attraktive Verbindung des Kirch- und Dorfplatzes mit dem unteren Vorplatz des Gemeindesaals. Kirch- und Dorfplatz sind den Gebäuden zugeordnet, verbinden sich jedoch und bilden somit ein gemeinsames Ganzes. Die zuvor entfernte Aufbahrungshalle wurde durch Zugewinn von Platzfläche unterirdisch in die Freiraumgestaltung integriert. Die klare und unaufdringliche Architektur schafft einen ruhigen und würdigen Ort für Besinnung und Trauer.

Das Gemeindeamt, als wesentlicher Teil des Ensembles, wurde strukturell weitgehend belassen. Die frei gewordenen Rüsthausräume im Untergeschoss wurden vollständig entkernt. Die Raumhöhe ermöglichte den Einbau eines modernen und multifunktionalen Gemeindesaals. Die markante Giebelfassade mit dem rückversetzten Segmentbogen wurde vollständig verglast und bildet im Untergeschoss den großzügigen Eingang zum Saal.

Durch Einbau eines Liftes sind Saal, Gemeindeamt und das Musikheim im Dachgeschoss barrierefrei erschlossen. Durch die geschickte Anordnung des Liftes im Gebäude ist es möglich auch außerhalb der Amtszeiten den unteren Vorplatz mit dem Kirch- und Gemeindeplatz zu bedienen. Eine im Untergeschoss gebäudeintegrierte barrierefreie WC-Anlage steht der Öffentlichkeit zur Verfügung und ermöglicht zudem gehbehinderten Personen alle Bereiche des Platzes und der Gebäude zu erreichen.

Die Platzgestaltung versucht die vielen schönen Ausblicke einzufangen. Ein schmaler Weg um die Kirche integriert alle Bereiche des Ortszentrums. Die großzügig befestigte Platzfläche vermittelt Nutzungsvielfalt und Nutzungsoffenheit, ermöglicht die Belebung des Ortskerns und fördert ein gemeinschaftliches Leben in der Gemeinde.

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